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Gräben der Gesellschaft

Warum Deutschland keine Brücken mehr bauen kann – und was sich dringend ändern muss
Ein Tiefpunkt unseres Miteinanders
Was wir derzeit in unserer Gesellschaft erleben, ist einer der tiefsten Punkte, die ich je in Deutschland gespürt habe.
Menschen laufen sinnbildlich mit der Abrissbirne durch unser Miteinander – nicht nur in der politischen Debatte, sondern auch im Alltag, in Schulen, Familien und Unternehmen.
Das Fundament gegenseitiger Achtung bröckelt. Die Bereitschaft, andere Perspektiven auszuhalten, ist auf einem historischen Tiefstand.
Wir haben verlernt, uns zuzuhören
Wir begegnen einander nicht mehr mit dem Wunsch zu verstehen, sondern mit dem Bedürfnis, die eigene Meinung durchzusetzen.
Oft nach dem Motto:
- Wer nicht in die eigene Denkweise passt, wird ignoriert, abgestempelt oder gleich ganz entmenschlicht – egal ob links, rechts, konservativ, progressiv, religiös oder säkular.
- Dialog mit Menschen, die Sympathie für andere Parteien oder Länder zeigen, wird verweigert.
- Plattformen und Medien verstärken diese Dynamik – sei es aus einem instinktiven Überlebensreflex (wie etwa in der Debatte um die Abschaffung der GEZ) oder um durch Angst, Empörung und Zuspitzung möglichst viele Klicks zu generieren, zum Beispiel bei der BILD-Zeitung.
Eine Gesellschaft, die Andersdenkenden grundsätzlich jede Legitimität abspricht, bewegt sich gefährlich in Richtung faschistoider Strukturen.
Jeder Mensch braucht das Gefühl, gesehen zu werden
Ob wir es wollen oder nicht: Das Ansehen, das wir anderen Menschen schenken – oder ihnen verweigern – prägt ihr Selbstbild.
Und dieses Selbstbild wiederum beeinflusst alles:
- Wie jemand morgens aufsteht.
- Wie jemand spricht, denkt und handelt.
- Wie jemand sich in der Welt erlebt – und auf sie reagiert.
Wenn wir anderen ihre Würde, ihre Stimme oder ihren Platz absprechen, reißen wir Brücken ein. Eine eingerissene Brücke ist jedoch schwerer neu zu bauen, als sie zu erhalten.
Shakespeare schrieb: „Sein oder Nichtsein.“ Viele verstehen nicht, dass „Sein“ die Essenz des Menschen beschreibt.
Verdrängung ist keine Lösung – sie kommt zurück
Menschen, die heute ignoriert werden, finden morgen andere Wege, gehört zu werden.
Manchmal leise, manchmal laut. Manchmal dialogbereit, manchmal destruktiv.
Ob im privaten Umfeld, in Unternehmen oder auf der geopolitischen Bühne – immer dann, wenn keine echte Kommunikation stattfindet, entstehen Fronten:
Rechts gegen links, Kunden gegen Anbieter, Eltern gegen Schule, Nation gegen Nation.
Das Muster ist fast immer dasselbe:
Man hört sich nicht mehr zu, sucht keinen gemeinsamen Nenner und verweigert jede Kooperation.
Brücken bauen heißt: Den anderen zuerst verstehen wollen
Echte Verbindung entsteht nicht durch Rechthaben, sondern durch den Wunsch, einen anderen Menschen in seinem innersten Kern zu sehen.
Dazu gehört:
- Aufrichtiges Zuhören – nicht um zu antworten, sondern um zu verstehen.
- Die Bereitschaft, andere Weltbilder stehen zu lassen, auch wenn man sie nicht teilt.
- Die Einsicht, dass Vielfalt kein Risiko ist, sondern eine Ressource.
Denn erst wenn sich Menschen gehört und respektiert fühlen, können sie Verantwortung übernehmen – für sich, für andere, für das große Ganze.
Was wir jetzt brauchen
Nicht noch mehr Lautstärke. Nicht noch mehr Polarisierung.
Sondern Menschen, die bereit sind, Brücken zu bauen, wo andere nur Gräben sehen.